Immer diese Miterzieher!

Heute bin ich stinksauer – so kenne ich mich selbst fast nicht wieder! Kennen Sie das auch? Menschen, die Sie nicht kennen und die auch Ihr Kind nicht kennen, meinen sich einmischen zu müssen in Ihre Erziehungsmethoden!

Was lange währt, wird endlich gut!

Simon durfte heute zum ersten Mal in unserem grossen Innenhof auf seinem „Hudora Laufrad“ fahren. Simon ist ein eher ängstliches Kind und sass zunächst einfach auf dem Sattel und stand still. Kam doch eine uns unbekannte ältere Dame und fing an, ihn zu drängeln. „So ein grosser Junge darf doch keine Angst haben!“, behauptete sie sogar.

Das war mir einfach zu viel – ich schob sie energisch von meinem Sohn weg und sagte forsch: „Mein Sohn darf sich gerne den ganzen Tag Zeit lassen, um sein neues Laufrad auszuprobieren! Vorsichtigkeit ist mir allemal lieber, als wenn er Dinge täte, die gefährlich wären!“ Noch während ich diesen Satz aussprach, rief von hinten plötzlich jodelnd Simon: „Mama, ich kann‘s, guck ma!“ Da lachte die Dame und ging davon.

So hatte sich einmal mehr bewiesen, dass Simon einfach erst dann etwas tut, wenn er es sich selbst zutraut – und was er macht, macht er dann auch richtig! Drei ganze Stunden lang hab ich ihn nicht mehr vom Laufrad bekommen. Vergnügt drehte er eine grosse Runde um den Platz nach der anderen!

Dumme Sprüche ohne Wahrheitsgehalt

Ich hasse einfach die dummen Sprüche von Menschen, wie zum Beispiel: „Ein Indianer fühlt keinen Schmerz!“ oder „Jungs weinen doch nicht!“ …

Meine Kinder dürfen genau so sein, wie sie sind – und damit gebe ich ihnen möglichst viel Selbstbewusstsein mit auf ihren Lebensweg. Sie lernen sich einzuschätzen, wertzuschätzen und selbst zu lieben. Ist das denn so unverständlich, dass mir daran gelegen ist?

Was hätten Sie der Dame entgegnet?